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Nachtstrom 2024 – Anbieter, Tarife und Vergleich

Nachtstrom Stromleitungen

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Nachtstrom: Wichtig zu wissen
  • Das Konzept der Nachtstromtarife stammt aus den 1970er Jahren: Nachts wurde (und wird) weniger Strom verbraucht. Viele Stromkraftwerke hatten damals keine Einspeisemöglichkeiten. Deshalb wurden günstige Nachtstromtarife angeboten. Davon profitierten Haushalte, die die Energie in eigenen Nachtstromspeichern für das Heizen am Tag nutzten konnten.
  • Diese Nachtstromtarife oder Niedertarife (NT) sind auch heute nur zu bestimmten Uhrzeiten verfügbar, welche je nach Nachtstromanbieter variieren.
  • Tagsüber wird der Strom zu anderen Preisen angeboten: zu Hochtarifen oder Tagstromtarifen (HT).
  • Der Bezug von Nachtstrom ist nur möglich, wenn man zwei Stromzähler oder einen sogenannten Zweitarifzähler besitzt, da die Preise für Tagstrom und Nachtstrom variieren und je gesondert abgerechnet werden. Auch der Besitz eines Nachtspeicherofens oder einer Wärmepumpe ist sinnvoll.

Nachtstromanbieter in Deutschland

Das Marktsegment für Nachtstromanbieter ist weitaus kleiner als das für Stromtarife mit einem einheitlichen Arbeitspreis zu jeder Tageszeit. Ein Grund: Nur Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem Zweitarifzähler beziehungsweise einem Doppeltarifzähler oder zwei Stromzählern können von derartigen Stromtarifen profitieren. Zudem ist der Besitz eines Nachtspeicherofens oder einer Wärmepumpe im Haus sinnvoll, damit die nachts gespeicherte Energie tagsüber gezielt abgegeben werden kann.

Bis 2011 fungierte fast ausnahmslos einzig der örtliche Grundversorger auch als Nachtstromanbieter. Laut dem Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz, EnWG, Paragraph 14a) müssen Energieversorger jedoch seit 2011 Stromtarife offerieren, die den Bedarf zu verschiedenen Tageszeiten reflektiert.

Stromtarife für Nachtstrom sind primär für solche Unternehmen wirtschaftlich, die selber in großen Mengen Strom produzieren. Deutschlands Nachtstromanbieter mit dem höchsten Absatz für Nachtstrom waren 2021 so die umsatzstärksten Versorger in Deutschland: E.ON, EnBW, Vattenfall und EWE. Das besagen die Zahlen des Monitoringberichts 2022 von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur.


Nachtstromtarife – Struktur und Kostenvergleich

Wer Nachtstrom bezieht, hat faktisch zwei Stromtarife. Die genutzten Kilowattstunden von Nachtstromtarifen (beziehungsweise Niedertarifen oder Nebentarifen) und Tagstromtarifen (Hochstromtarifen) werden auf zwei verschiedenen Stromzählern abgelesen und haben unterschiedliche Arbeitspreise.

Die Stromkosten für Nachtstrom sind in der Regel weitaus günstiger als die für Tagstrom. Verbraucher und Verbraucherinnen erhalten folglich zwei verschiedene Stromrechnungen.

Nachstromtarife im Vergleich

Kriterien Nachtstrom in Kombination mit Tagstrom einheitliche Tarife
Zweitarifzähler oder zwei separate Stromzähler erforderlich ja nein
getrennte Messung von Tagstrom und Nachtstrom ja nein
Nachtspeicherheizung oder Wärmepumpe erforderlich nicht zwingend, aber sinnvoll nein
einheitlicher Arbeitspreis zu jeder Tageszeit nein, Zeiten für Tag- und Nachtstrom variieren je nach Anbieter ja
zwei Stromrechnungen ja nein
Bezug von einem einzigen Stromanbieter möglich, aber nicht zwingend ja
Kostenfaktor Nachtstromersparnis liegt bei 10 bis 30 Prozent, bei einigen Anbietern ist Tagstrom dafür teurer variiert je nach Anbieter

Nachtstrom war ursprünglich für Speicherung in Nachtspeicherheizungen gedacht, um die Wärme tagsüber kostengünstiger abzugeben, heutzutage bieten Wärmepumpen Alternativen. Wer keinen Wärmespeicher hat, aber trotzdem nachts viel Strom verbraucht, profitiert eventuell trotzdem von einem Nachtstromtarif. Eine neue Art der Nutzung von Nachtstrom ist beispielsweise für die Aufladung des E-Autos.


Nachtstrom Vergleich – so finden Sie den passenden Tarif

Sie können Nachtstrom und Tagstrom von einem einzigen Stromanbieter beziehen oder verschiedene Anbieter auswählen. Diese Punkte sind beim Nachtstrom Vergleich wichtig:

  • Doppeltarifzähler oder zwei Zähler: Die Voraussetzung ist, dass die Messung für Nachtstromtarife und Tagstrom je gesondert vorgenommen werden kann.
  • Stromverbrauch kennen: Der Verbrauch muss nach Tagstrom und Nachtstrom unterteilt werden. Haben Sie in der Vergangenheit bereits einen Nachtstromtarif genutzt, können Sie den Verbrauch von Tagstrom beziehungsweise Hochstrom und Nachtstrom beziehungsweise Niederstrom auf Ihrer Jahresabrechnung einsehen.
  • Zeiten für Nachtstrom prüfen: Bei manchen Anbietern liegen die Zeiten für Nachtstrom zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens, bei anderen Nachtstromanbietern wird der Niedertarif erst ab 22 Uhr abgerechnet.
  • Laufzeit und Kündigungsfristen: Achten Sie auf angemessene Laufzeiten und Kündigungsfristen. Für die Dauer der Laufzeit wird im Idealfall auch eine Preisgarantie angeboten.
  • Nutzung des Nachtstroms: Gilt der Nachtstrom nur für die Einspeisung von Heizstrom in einen Nachtspeicherofen beziehungsweise eine Wärmepumpe oder für den Strom Ihres gesamten Haushalts? Abhängig ist dies teils auch von Ihrem Stromzähler. Stellen Sie sicher, dass die Nachtstromzufuhr auch Ihren Bedürfnissen entspricht.
  • Kostenfaktor: Ist die Kombination von Tagstrom und Nachstrom wirklich günstiger als ein einheitlicher Tarif? Verbrauchen Sie nachts so viel Strom, dass sich ein Nachtstromtarif rentiert? Oftmals ist der Tagstrompreis pro Kilowattstunde bei Nachtstromtarifen teurer als bei Stromtarifen mit einem einheitlichen Arbeitspreis. Vergleichen Sie deshalb die Tarife für Hoch-/Nieder-Strom mit regulären Stromtarifen.
  • Art der Stromerzeugung: Auch unter den Nachtstromtarifen gibt es Ökostromoptionen. Schauen Sie während des Nachtstrom Vergleichs bei Bedarf, wie die Energie produziert wird.

Achten Sie darauf, wie die Kündigungsfristen für Ihren derzeitigen Stromtarif sind und ob Sie aktuell wechseln können.


Stromanbieter mit Nachtstrom – was Sie wissen müssen

Heutzutage ist Nachstrom nicht mehr ganz so günstig wie in den Anfangsphase. Das hat mehrere Gründe: Damals gab es weniger Einspeisemöglichkeiten für Strom, deshalb wollte man mit Nachtstromtarifen Verluste ausgleichen. Auch der Umweltgedanke spielte eine Rolle, wobei inzwischen argumentiert wird, dass Nachtstrom aus herkömmlichen Quellen auch heute noch keine positiven Umwelteffekte hat. Zudem ist die Wärmespeicherung teils energieintensiv.

Hinzu kommt, dass die Preise für Strom mittlerweile enorm gestiegen sind. Zudem liegt der Stromverbrauch in privaten Haushalten und Unternehmen inzwischen auch nachts weitaus höher als in der Vergangenheit: Viele Geräte wie Laptops und Handys werden über Nacht geladen; generell gibt es zunehmend elektronische Geräte und Smartmeter, die nachts in Gebrauch sind.

Die Kostenabrechnung über zwei Stromzähler ist für manche Stromkundinnen und Stromkundinnen zum Teil unübersichtlich. Bei der Nutzung von individuell passenden Nachtstromtarifen gibt es dennoch auch heute noch Sparpotenzial.

Genaue Prüfung der Tarife essenziell

Entscheiden Sie sich für einen Nachtstromtarif, dann überprüfen Sie unbedingt die Konditionen des Nachtstromanbieters. Oft rentieren sich diese Stromtarife nur, wenn Sie Ihren Verbrauch gut kennen, nachts verhältnismäßig viel Energie aus dem Stromnetz benötigen und der Tagstrom nicht zu einem überhöhten Arbeitspreis angeboten wird.

Ein Nachtstrom Vergleich und der parallele Vergleich von typischen Stromtarifen ist bei der Wahl des individuell passenden Angebots deshalb unabdingbar.


FAQ – häufige Fragen zu Nachtstrom

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